Frische Luft tut (nicht nur) kleinen Kindern gut. Immerhin stärkt sie das Immunsystem. Und das Licht sorgt für die Bildung von Vitamin D, das für die Knochenbildung wichtig ist. Lange Spaziergänge und selbst ein Schläfchen unter freien Himmel sind also nicht allein den warmen Jahreszeiten vorbehalten. Doch kommt es im Winter natürlich auf eine babygerechte Wintergarderobe an, damit die Kleinen nicht frieren.
Dabei sollte man sich bewusst machen, dass kleine Kinder einem nicht nur nicht sagen können, wenn sie frieren oder schwitzen. Auch ist ihre körpereigene Temperaturregelung in den ersten Monaten noch nicht ausgereift:
- Säuglinge können ihren Temperaturhaushalt noch nicht selbst regulieren. An kalten Tagen kühlen sie daher leichter aus.
- Die kleinen Hände und Füße werden noch nicht vollständig durchblutet und kühlen daher ebenfalls schnell aus.
- Am Kopf des Babys liegen die Blutgefäße nah unter der Hautoberfläche und geben daher Wärme leicht ab, sodass Köpfchen und Kind schneller auskühlen.
- Auch fehlt Babys der Wärmeschutz ihrer Haare, was ihre Köpfchen ebenfalls kälteanfällig macht
Damit den Kleinen nicht kalt wird, haben wir Ihnen 6 Tipps zusammengestellt, die Sie beachten sollten:
1. Mehrere Schichten oder auch: Zwiebelprinzip
Ein Baby sollte es weder zu kalt noch zu warm haben. Ist es es zu leicht bekleidet, kann es frieren oder gar zu einer Unterkühlung kommen. Doch zieht man dem Baby zu viel an, überhitzt das den Körper. Mit Bekleidung nach dem “Zwiebelprinzip” kann man beidem entgegenwirken.
Das Prinzip ist ganz einfach: Eine erste temperaturausgleichende Schicht wird je nach Temperatur in der Wohnung, auf dem Balkon oder draußen bei einem längeren Spaziergang um weitere Bekleidungsschichten ergänzt. Kommen auch noch Regen oder Schnee dazu, wird das Baby durch eine wasserundurchlässigen Lage zusätzlich geschützt.
Mit zwei Fingern kann man am Nacken erfühlen, ob man das Kind zu dick eingepackt hat oder ob es zu frösteln droht. Schwitzt es, ist es zu warm eingepackt. Fühlt es sich kühl an, sollte noch zugelegt werden. Auch ein Blick auf die Hautfarbe des Babys kann helfen. Ist die Haut blass, bläulich oder gar marmoriert, braucht es eine Schicht mehr. Ist es rot gefleckt heißt es ausziehen.
Eines noch: Viel hilft viel, gilt hier nicht. Zieht man das Kind zu warm an, fängt es an zu schwitzen. Dabei entsteht Verdunstungskälte und Feuchtigkeit, die das Kind auskühlen kann.
2. Mehrere Schichten oder ein dickes Kleidungsteil?
Mehrere Schichten halten übrigens durch die wärmeisolierende Wirkung der eingeschlossenen Luft wärmer als ein vergleichbar dicker Pullover. Außerdem lässt sich die Temperatur durch ergänzen oder ausziehen leichter regulieren.
Kommen Sie zum Beispiel von draußenin einen Supermarkt, können Sie nicht nur die Jacke oder den Overall öffnen, sondern bei Bedarf auch noch eines der Oberteile ausziehen. Dennoch halten die weiteren Bekleidungsteile das Kind weiterhin ausreichend warm.
3. Das Lagen-1×1 im Winter
Als erste Schicht dient natürlich die Unterwäsche wie Wickelbodys, die bei Wärme kühlt und bei Kälte Körperwärme speichert. Sie sorgt also für einen Temperaturausgleich. Hier eignen sich Baumwolle, am besten in Bioqualität, Wolle und Seide bzw. Woll-Seide-Gemische.
Zum eigentlichen Isolieren an kalten Tagen folgen nun mehrere Schichten atmungsaktiver Kleidungsstücke wie Langarm-Body, -Shirt, Strumpfhose oder Strampler, gefolgt von einem Pullover und einer Hose. Aber Achtung: bitte nicht übertreiben, sondern aufs Wetter und Baby achten.
Wenn es nun rausgeht, braucht man noch eine zusätzliche Schicht, die je nach Wetter wind- und wasserdicht sein sollte.
Ist man mit einem Kinderwagen unterwegs, gehört der wärmende Fußsack natürlich dazu – und schützt wie wärmt das Kind zusätzlich. Wer sein Kind auch an kalten Tagen trägt, greift zumeist auf entsprechende Overalls für die Eltern bzw. Einsätze für die Jacken bzw. Mäntel zurück.
4. Mütze nicht vergessen
Da viel Körperwärme über den Kopf abgeleitet wird, muss dieser durch eine warme Woll- oder Fleece-Mütze ganz besonders vor Kälte geschützt werden. Es geht also bitte niemals ohne Kopfschutz außer Haus, ganz gleich ob man länger unterwegs oder “nur mal kurz ums Eck” will.
Schal- oder Schlupfmützen sind sehr praktisch, da diese den Kopf vollständig umschließen und außerdem auch den Hals vor kalter Luft schützen. Die Ohren müssen dabei immer vollständig bedeckt sein.
5. Hände und Füße warm halten
Auch die bei Neugeborenen schlecht durchbluteten Hände und Füße sind warm zu halten, da sie reichlich Körperwärme abgeben. Hierzu eignen sich gefütterte Fäustlinge oder ein warmer Overall mit Klappbündchen für die Hände.
Fäustlinge lassen sich übrigens sehr einfach anziehen und ermöglichen es den Fingern, sich im Handschuh gegenseitig zu wärmen. Achten Sie doch auf Fäustlinge, die mit einem Band verbunden sind. Dieses können Sie durch die Ärmel ziehen, sodass die Fäustlinge nicht so schnell verloren gehen.
6. Warmhalten im Auto
Ganz wichtig ist es, bei einer Autofahrt auf die Sicherheit der Babys und Kinder zu achten. Hier sind zu viele Lagen übrigens ein Problem, denn durch mehrere luftige Kleidungsschichten liegen die Sicherheitsgute der Babyschale bzw. des Kindersitzes nicht mehr ausreichend eng an.
Außerdem kann es dem Nachwuchs, das für draußen noch passend angezogen war, im Auto durch die Fahrzeugheizung zu warm werden. Das Kind fängt dann an zu schwitzen. Und wenn es dann wieder nach draußen geht, wird der feuchte Körper kalten Außentemperaturen ausgesetzt, was zu einer Unterkühlung führen kann.
Vielleicht lässt sich der Wagen vorheizen oder Sie nehmen eine vorgewärmte Babyschale von zu Hause mit. Anstelle einer dicken Jacke, eines voluminösen Schneeanzugs oder eines flauschigen Overalls sollte das Kind mit eine kuscheligen Decke zugedeckt werden.
In jedem Fall ist der ausreichend enge Sitz der Gurte zu überprüfen, sodass es im Falle eines Unfalls nicht zu einem Schlupf beim Gurt kommt, der verhindert, dass das Kind unmittelbar von der Rückhaltevorrichtung gesichert wird.