Die Natur hat uns Menschen bestens für die sorgsame Pflege unseren Nachwuchses ausgestattet. Mit der Geburt sorgt sie dafür, dass dem Neugeborenen Muttermilch zur Verfügung steht. Und Ärzte, Hebammen sowie Stillberaterinnen sind sich einig: Stillen ist das Beste, was Du in den ersten Lebensmonaten für dein Baby tun kannst. Die Weltgesundheitsbehörde WHO empfiehlt übrigens, dass Mütter ihr Baby zumindest in den ersten sechs Lebensmonaten möglichst vollständig auf natürliche Weise stillen sollten.
Biologisch gesehen kann übrigens (fast) jede Frau stillen. Dabei ist es gut und wichtig, über das Stillen informiert zu sein. In vielen Familien können Mütter und Großmütter ihre Wissen weitergeben, Unsicherheiten nehmen und auch bei bei Problemen eventuell aus eigener Erfahrung unterstützen. Aber natürlich stehen heutzutage nicht nur Hebammen bereit, sondern auch Stillberaterinnen, um aufzuklären, anzuleiten und bei manchen Startschwierigkeiten zu helfen.
Wer gut informiert ist, ist auch vom Kopf und Bauch her auf das Stillen vorbereitet. Und eine positive Einstellung hilft enorm! Übrigens kann auch ein gut informierter Papa unterstützen. So kann er die Mutter unterstützen, entlasten und bei Problemen zu Seite stehen.
Muttermilch ist in der Regel übrigens die beste Nahrung für Dein Baby. Die Milch enthält alles, was das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten zum Wachsen braucht. In Studien wurde nachgewiesen, dass sich die Zusammensetzung und auch die Menge der produzierten Muttermilch an die jeweiligen Bedürfnissen wie von Zauberhand anpassen.
Und das Beste ist: Muttermilch bietet Schutz vor Infektionen und Krankheiten. Das Risiko, an Allergien im Kindesalter zu erkranken, ist bei gestillten Babys deutlich reduziert. Denn Muttermilch enthält anders als Milchpulver keine Fremdeiweiße, wie sie zum Beispiel in Kuhmilch und daraus hergestellter Nahrung vorkommen, und die die Entstehung von Allergien verursachen können.
Auch wurde beobachtet, dass gestillte Baby im Erwachsenenalter davon profitieren, wenn sie als Baby gestillt wurden. So zeigen Studien, dass sich das Risiko von Allergien, Altersdiabetes oder Übergewicht sowie das allgemeine Infektionsrisiko und das Auftreten von bestimmten Darmerkrankungen reduzieren können.
Eigentlich die praktischste Lösung
Übrigens steht Muttermilch hygienisch einwandfrei und keimfrei, in der richtigen Temperatur und “stets verfügbar” jederzeit bereit. Anders als bei einer Ernährung per Fläschchen, muss ein Fläschchen nicht erst keimfrei sterilisiert werden, die richtige Menge abgemessen und auf die optimale Temperatur gebracht werden. Nächtliches Stillen geht so ohne Aufstehen und einem Besuch der Küche vonstatten. Außerdem spart man sich den Kauf entsprechender Milchpulver, was das Portemonnaie freut.
Und auch als Mutter profitierst Du vom Stillen, denn beim ersten Anlegen Deines Neugeborenen werden zahlreiche Hormone ausgeschüttet. Diese tragen zu mütterlichen Gefühlen bei. Die körperliche Nähe zum Kind stärkt auch die Mutter-Kind-Bindung. Und jede Mama kann sich stolz fühlen, allein mittels ihrer Brust ein hungriges Baby versorgen zu können. So lässt sich gesundes Selbstvertrauen gewinnen, wenn das eben noch schreiende Kind einmal angelegt schon nach wenigen Schlucken dankbar an Mutters Brust zur Ruhe kommt.
Doch das Saugen fördert auch ganz physiologische Vorzüge bei der Mutter. Sio zieht sich die Gebärmuttermuskulatur kräftig zusammen und die Gebärmutter bildet sich schneller auf die ursprüngliche Größe zurück. Wer von Beginn an und regelmäßig per Brust füttert, vermindert Studien zufolge auch das Risiko zu Blutungen beziehungsweise Wochenbettinfektionen nach der Geburt zu. Auch soll das Risiko, später Brustkrebs zu bekommen, bei stillenden Mütter geringer sein.
So einfach kann vorbeugender Gesundheitsschutz sein.
Übrigens: Stillen verursacht keine „”Hängebrüste”. Ganz gleich, ob eine Mutter ein Kind gestillt hat oder nicht – bereits kurz nach dem Abstillen liefert die Form der Brust in der Regel keinen Hinweis darauf, ob eine Mutter gestillt hat oder nicht. Die Veränderung der Brust kommt also nicht vom Stillen, sondern von der Schwangerschaft als solcher.