ADAC testete Autositze: fast alle sind empfehlenswert

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Der Adac testet über die gesetzlichen Zulassungskriterien hinaus. Hie rzu sehen: ein Frontaufprall aus dem Herbst 2021.
Der Adac testet über die gesetzlichen Zulassungskriterien hinaus. Hie rzu sehen: ein Frontaufprall aus dem Herbst 2021.

Der ADAC hat jüngst wieder 20 Kindersitze in allen Größen auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt getestet. Das Ergebnis: Elf der untersuchten Sitze erreichen das ADAC Urteil „gut“, acht Modelle erhalten ein „befriedigend“. Und wegen zu hoher Schadstoffbelastung wird ein Sitz als „Mangelhaft“ eingestuft – und fällt durch …

Im Bezugsstoff der Babyschale „Koos i-Size R1 + iPlatform Comfy“ vom spanischen Anbieter Jané fanden die ADAC Tester Naphthalin und das Flammschutzmittel TCPP, die beide im Verdacht stehen, krebserregend zu wirken. Der ADAC rät vom Kauf dieses Sitzes ab.

Produkte von Jané sind hierzulande vor allem über den Online-Handel verfügbar. Das Unternehmen ist in Deutschland vor allem mit der Marke Concord präsent.

Die anderen 19 Modelle jedoch übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Sie sind daher empfehlenswert oder sogar sehr empfehlenswert.

Spitzenreiter ist der „BugabooTurtle Air + Turtle Air Wingbase“ von Bugaboo, eine sehr sichere Babyschale mit Isofix-Basis, auf der sich der Sitz einfach und stabil montieren lässt.

In der Kategorie Kleinkinder heißt der Sieger „Curie“ von Swandoo und für größere Kinder ist der „Kidfix i-Size“ von Britax Römer der beste Sitz.

Dass der ADAC Kindersitztest, der zweimal jährlich durchgeführt wird, von den Herstellern ernst genommen wird, zeigt sich auch darin, dass zwei Hersteller auf schlechte Beurteilungen in vergangenen Tests reagiert haben und ihre Produkte überarbeiteten.

Dabei bestätigt die aktuelle Untersuchung die Verbesserungen: Die Babyschale „Kiros i-Size” von Chicco hat bei Crashversuchen im Frühjahr 2021 von seiner Isofix-Station „Kiros i-Size Base“ gelöst. Das Nachfolgemodell „Chicco Kiros Evo i-Size + Kiros Evo i-Size Base” besteht den Verbraucherschutztest und bietet dem Kind nun einen guten Schutz beim Unfall.

Und im Bezugsstoff des im Frühjahr 2022 getesteten „Antoon RWF“ von Lionelo wurden die Flammschutzmittel TDCP und TCPP gefunden. Das jetzt getestete Nachfolgemodell „Lionelo Antoon Plus“ ist nicht mit Schadstoffen belastet.

Die jeweiligen Hersteller bieten einen kostenlosen Austausch des „Kiros i-Size + Kiros i-Size Base“ (Chicco) beziehungsweise des Bezugsstoffes vom „Antoon RWF“ (Lionelo) an.

Vor dem Kauf eines Kindersitzes sollten sich Eltern über das Angebot informieren, dabei helfen die Ergebnisse der ADAC Kindersitztests. Die Ergebnisse seit 2020 sind direkt mit den aktuellen Ergebnissen vergleichbar, alle seit 2015 sehr gut, gut und befriedigend bewerteten Sitze können immer noch empfohlen werden.

Der ADAC empfiehlt zusätzlich, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen, denn Bedienungsfehler durch den Verbraucher können die Schutzwirkung des Kindersitzes beim Unfall erheblich reduzieren. Ein Fachhändler erläutert direkt vor Ort und am präferierten Modell, wie sich dieses sicher einbauen- überprüfen und nutzen lässt.

Zu empfehlen ist, dazu das eigene Fahrzeug – und das betreffende Kind – mit zum Fachgeschäft mitzunehmen. So können in Frage kommende Produkte vor dem Kauf im Pkw ausprobiert werden.

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