Für viele Familien ist ein ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum kaum vorstellbar. Auch in Zeiten von immer mehr Nachhaltigkeit lässt sich mit das grüne Brauchtum bedenkenlos feiern. Denn man kann die Tanne auch mit Wurzelwerk erstehen und nach den Festtagen zurück in die Natur entlassen.
Der Brauch, eine Tanne oder Fichte zu Weihnachten aufzustellen und natürlich meist mit Kugeln, Kerzen oder (wenn schon, dann aber bleifreies) Lametta sowie mit Früchten, Holzschnitzereien und kleinen Spielzeugen zu behängen, ist relativ jung.
Auf Kirch- oder Marktplätzen wurden Tannenbäume schon ab der Mitte des 16. Jahrhunderts aufgestellt. In privaten Wohnzimmern fanden sie allerdings erst nach und nach ab dem 18. Jahrhundert Eingang.
Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts blieb der Weihnachtsbaum ein weitgehend städtischer und protestantischer Brauch. Erst danach breitete sich die Tradition auch auf dem Land aus – und die ersten katholischen Familien stellten Weihnachtsbäume in der „guten Stube“ auf.
Die Betriebe, die Weihnachtsbäume ziehen, können auch in 2023 Haushalten trotz allgemein steigender Kosten erschwingliche Bäume anbieten. Branchenexperten gehen von einem Laufmeterpreis für Nordmanntannen von 21 bis 29 Euro aus, für Blaufichten von 13 bis 18 Euro und für Rotfichten von 10 bis 15 Euro.
Trotz regional aufgetretener Spätfrost-, Hitze- und Trockenschäden sowie zuletzt mancherorts Starkregen oder üppigem Schneefall stehen laut dem Verband natürlicher Weihnachtsbaum e.V. genügend Weihnachtsbäume zur Verfügung, um die diesjährige Nachfrage von erwarteten rund 25 Millionen Bäumen in der Adventszeit zu bedienen.
Übrigens: Für die Pflege von einem Hektar an Weihnachtsbäumen werden im Jahr rund 80 Stunden aufgewendet. Acht bis zwölf Jahre kümmern sich allein in Deutschland rund 2.000 Erzeuger darum, dass eine Generation Weihnachtsbäume formschön heranwächst und dem Verbraucher angeboten werden kann.
80 Prozent der Käufer entscheiden sich übrigens für die Nordmanntanne. Sie wächst meist besonders gerade und gleichmäßig, nahezu bilderbuchartig, und verliert auch nach Wochen im meist dorch recht trockenen Wohnzimmer kaum Nadeln. Mit einem Marktanteil von zehn Prozent liegt die Blaufichte schon mit großem Abstand auf dem zweiten Platz, gefolgt von Rotfichte, Edeltanne und Schwarzkiefer.
Beim Kauf kann sich der Verbraucher den Baum „ständerfertig“ machen lassen. Hierzu kürzt der Verkäufer den Stamm etwas ein, sodass eine frische Schnittfläche entsteht, die Wasser aufnehmen kann – ähnlich wie bei Schnittblumen. Ein Anspitzen ist übrigens möglichst zu vermeiden, da dies den Wassertransport verringert. Sobald die Tanne oder Fichte im Zimmer – möglichst fern der Heizung – steht, braucht sie weiterhin Wasser und ist regelmäßig zu gießen. Von Zusätzen wie Zucker, Essig oder Spülmittel im Frischwasser, wie mancherorts geraten wird, rät der Verband übrigens ab.