Buggys sind leicht und handlich. Aber Vorsicht: Entgegen vieler Werbeversprechen fahren Kinder darin oft unbequem. Das zumindest ist die Meinung der Stiftung Warentest. Im aktuellen Test aus dem März 2023 fallen zudem einige Modelle – wieder einmal – wegen zu hohen Schadstoffen durch. Aber es gibt auch starke Modelle: Testsieger ist das Modell “Soho” von Maxi-Cosi.
Seit 2019 sind nach der Norm für Kinderwagen, der DIN EN 1888-2, die rollenden Produkte nicht mehr nur bis 15, sondern gar bis 22 Kilogramm zugelassen. Die meisten aktuellen Modelle der Hersteller versprechen daher auch, dass sie solange genutzt werden können, dass Kinder mit einem Gewicht bis zu 22 Kilogramm hineinpassen, oder, nein, akurater: damit “transportiert” werden können.
Denn “hineinpassen” ist oftmals in der Tat ein Problem. Kinder mit über 20 Kilogramm sind mitnichten mehr klein. Doch viele Buggys wollen ja relativ kompakt und wendig sein. Und so fallen die Sitzeinheiten für Kinder mit einer durchschnittlichen Körpergröße, aber einem Gewicht von gut 20 Kilogramm, vielfach zu beengt aus.
Eltern, deren Kinder ja erst noch wachsen, ist dieses Dilemma nicht unbedingt bewusst. Früher oder später aber bemerken alle, dass die Werbeversprechen nicht ganz mit dem nötigen Komfort Schritt halten. Zugleich können Modelle, die auch für ältere und an die Grenze heranwachsende Kinder geeignet sein wollen, keine grazilen Libellenkonturen aufweisen, die vielleicht beim Kauf noch als elegant, aber erst später als nichts ausreichend empfunden werden.
Gute Fachverkäufer im Handel weisen auf das Thema hin und können mithilfe der Auswahl vor Ort Alternativen aufzeigen. Entscheiden müssen die Eltern dann selbst. Aber wenn man dabei wenigstens weiß, für oder gegen was man sich entscheidet, ist das gut.
Im aktuellen Buggy-Test der Stiftung Warentest standen neben den Themen “Sicherheit”, “Schadstoffe” und “Haltbarkeit” die Aspekte “Handhabung”, die sich auf die Eltern bezieht, und “kindgerechte Gestaltung” im Fokus der Untersuchung.
Damit ein Modell für Kinder während der gesamten Nutzungsdauer geeignet ist, wird das Unterpunkt “Sitzkomfort” anhand von Test-Dummys in verschiedenen Größen überprüft. Ist der Sitzkomfort mangels ausreichender Abmessungen ungenügend, führt das zur Abwertung, wie die Tester mitteilten.
Viele Modelle lassen es insbesondere am Sitzkomfort mangeln. Da gerade kleine Kinder ihrem Empfinden entweder noch keine Worte widmen können oder objektiv unzureichende Dimensionen nicht als “unbequem” adressieren – man kennt das von zu kleinen Schuhen, die Kinder selbst oftmals tolerieren – ist das Problem nicht einfach abzufragen.
Besonders gut hat der Testsieger nicht nur mit einer respektablen Bewertungsnote von 2,2 abgeschnitten, sondern weist auch als einziges Modell im Bereich “Sitzkomfort” ein Plus auf. Die Rede ist von dem Modell “Soho” von Maxi-Cosi.
Zwei weitere Anbieter können sich ebenfalls über eine Auszeichnung mit dem Urteil “gut” freuen, vier Modelle erhielten ein wenig betonenswertes “befriedigend” – und gleich fünf Modelle gar ein “mangelhaft”!
Schwerer wiegen hingegen etwaige Sicherheitsbedenken, was durchaus schon vorkam, oder aber ganz aktuell erneut das leidige Thema Schadstoffe.
Hier hebt die Stiftung Warentest insbesondere die Easywalker und Moon heraus, da in den getesteten Modellen nicht nur umweltschädliche “Ewigkeitschemikalien” PFAS gefunden wurden, sondern auch mehr Naphthalin, als das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit zulässt.
Mit im Test waren folgende Modelle:
- “Avus” von ABC Design
- “City Tour 2” von Baby Jogger
- “Butterfly” von Bugaboo
- “We” von Chicco
- “Jackey” von Easywalker
- “i maxx” von Hartan
- “Travel N Care”Hauck von Hauck
- “Litetrax pro” von Joie
- “Aer+” von Joolz
- “Nubi 2” von Kinderkraft
- “Zac” von Moon
Genaue Einblicke in die Ergebnisse der Stiftung Warentest lassen sich auf der Website sowie in der entsprechende Magazinausgabe einsehen.