Unterwegs & mobil

Einer crasht sie alle!

Die Sicherheit sieht man einer Babyschale oder einem Kindersitz fürs Auto nicht an. Der ADAC testet geläufige Modelle. Und geht dabei über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Ein Siegel, auf das man sich verlassen darf.

Foto: ADAC/Test und Technik

Das Auto ist für viele Familien ein Segen. So lassen sich alle Angehörigen durch die Gegend transportieren, Einkäufe für die größer werdende Schar an Köpfen erledigen und bei „Babys an Bord“ Kinderwagen, Wickeltaschen und all das Equipment speditieren.

Selbstverständlich reisen dabei das Kleinste in einer Babyschale und Kids bis zu einem Alter von zwölf Jahren – sofern sie nicht bereits größer als 1,50 Meter sind – in einem entsprechenden Kindersitz mit. Der Sicherheit wegen und weil es zudem auch gesetzlich vorgeschrieben ist. 

Doch wie sicher die Produkte sind, die manchmal von Hand zu Hand gehen, im Internet unbesehen gekauft oder gar „ach so schön günstig“ aus dem europäischen oder gar Fernen Osten zugesendet werden, das sieht man ihnen nicht an. 

Also, man kann es gar nicht genug betonen: Kauft den Auto­sitz der Sicherheit wegen im Fachhandel! Mehr noch: Kauft vor Ort! Denn dann werdet ihr nicht nur beraten, sondern könnt euer Kind gegebenenfalls zur Probe sitzen und euch den Einbau in euren Wagen demonstrieren lassen. 

Dabei wird zugleich sichergestellt, dass das Modell der Wahl auch tatsächlich passt. Doch auch der Fachhändler vertraut bei der Einschätzung, welche Modelle gut oder gar besser sind und von welchen man die Finger lassen sollte, auf eine höhere Instanz: die des ADAC

Denn auch wenn alle im Fachhandel erhältlichen Babyschalen und Kindersitze den Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Mindestanforderungen an die Sicherheit erbringen, ist es der ADAC, zusammen mit weiteren Einrichtungen, der zweimal jährlich eine Auswahl an Autositzen auf den Prüfstand stellt. Oder besser: diese einem Crashtest unterzieht. Und zwar einem, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht. 

Und siehe da: Immer wieder zeigt sich, dass es Sitze gibt, die in puncto Sicherheit besonders gut abschneiden, manche weniger. Doch es werden auch weitere Kriterien berücksichtigt – wie die sichere Handhabung und das Thema Schadstoffe. Und das nicht ohne Grund. 

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Zum einen müssen immer wieder Sitze aus dem Handel gezogen werden, weil sie die strengeren – der ADAC würde sagen: realitätsnahen – Crash-Situationen nicht bestehen, also Sicherheitsmängel aufweisen. Ebenso aber führen auch Schadstoffe in den Modellen zur rigorosen Abwertung – in der Regel nach einer erneuten Prüfung an einem weiteren anonym im Handel beschafften Modell. Und das kommt sogar recht häufig vor. 

Nicht zuletzt aber ist zu begrüßen, dass auch das Thema Handhabung auf dem Prüfplan steht, da sogenannter „Misuse“, also eine unsachgemäße Handhabung, die häufigste Fehlerquelle in der Anwendung darstellt. Unklare Gurtführungen oder ungenügende Rückmeldungen korrekter Einrastungen sind zwar objektiv schwer zu fassen, aber im Alltag von großer Bedeutung. 

Also: Fabrics, Fashion und Farben in allen Ehren – ein fabrikneuer Kindersitz bietet die größte Sicherheit. Namhafte Anbieter sind ebenfalls große Garanten, dass das Modell nach den neuesten Anforderungen sicher ist – und zumeist über Reserven verfügt. Und wenn dann noch ein Siegel des ADAC bestätigt, dass es gute Noten im Test gab, dürfen Mama, Papa oder Oma und Opa mit gutem Gefühl zugreifen. 

Ein Hinweis: Es ist ganz gleich, ob auf dem Modell ein Logo des ADAC prangt oder womöglich gar gleich auch noch die von ÖAMTC, TCS und der Stiftung Warentest. Denn dabei handelt es sich immer um den gleichen Test und die gleichen Testergebnisse, die Hersteller bei jedem dieser vier Anbieter gegen entsprechendes Entgelt lizenzieren können. Auf dem Schleudersitz stand das Modell aber nur bei einem – beim ADAC! 

Und wer dabei auf technische Details achten mag: Altware nach der Norm UN ECE-R 44 darf ab sofort nicht mehr verkauft werden. Aber das ist ja das Gute am Fachhandel: Dort gibt es immer die besten Produkte.